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76 Gegentore im Duell

Am Sonntag um 17:30h steigt das Duell der beiden Borussias in Dortmund. Dabei treffen die Fohlen auf etliche Ex-Gladbacher sowie auf ihren ehemaligen Trainer Marco Rose. Beide stellen mit die schlechtesten Abwehrreihen der Bundesliga.

Ist der Trend unser Friend?

Was wie ein unbeholfenes Wortspiel wirkt , ist eine berechtigte Frage. Beim Auswärtsspiel in Bielefeld lieferte man eine grundsolide Leistung ab, aber verpasste es, eine der Kontermöglichkeiten konsequent zu Ende zu spielen. Gegen den FCA wiederum zeigte man eine Leistung, die – zugegeben gegen einen biederen Gegner – wenig Anlass zum Meckern gab.

Höchstens die Phase nach dem schnellen 2:0 und die anschließenden Passivität könnte man kritisieren. Zudem ließ man Augsburg vielleicht das ein oder andere Mal zu häufig gefährliche Flanken schlagen, aus denen auch der erste Gegentreffer resultierte. Offensiv gibt insbesondere die Leistungsexplosion von Pléa Grund zur Hoffnung.

Lange sieglos in Dortmund

Den Trend umkehren müsste man hinsichtlich der Auswärtsbilanz in Dortmund. Der letzte Sieg bei einem dortigen Gastspiel gelang am 25. Spieltag 2013/2014. Damalige Torschützen: Max Kruse und Raffael. Die Übungsleiter damals: Jürgen Klopp und Lucien Favre. Mut macht allerdings die Tatsache, dass man in den letzten Jahren bei Besuchen im Signal Iduna Park häufiger guter Spiele zeigte, sich jedoch zu selten dafür belohnen konnte. Historisch betrachtet setzte es bei „der anderen Borussia“ 26 Niederlagen bei 11 Siegen und 12 Remis.

Und wenn man als Gladbacher mit Blick auf die Gegentore die Stirn in Sorgenfalten legt, so muss man sich vergegenwärtigen, dass auch der BVB inzwischen schon beachtliche 36 Gegentore hinnehmen musste. In der Europa League kamen am Donnerstag vier weitere gegen die Glasgow Rangers hinzu und vor dem Sieg gegen Union in der Liga schluckte man fünf von Leverkusen.

Für das Spiel am Sonntag könnte bei den schwarzgelben die Rückkehr von Stürmer-Star Erling Haaland – zumindest in den Kader – anstehen. Der Norweger steht momentan bei 16 Treffern in der Liga bei lediglich 14 Einsätzen und hebt Dortmund durch seine enorme Abschlussstärke, seinen Willen und seine Physis offensiv auf ein komplett anderes Level. Ausfallen werden aller Voraussicht hingegen Thomas Meunier und auch Manuel Akanji, was Rose zu Improvisation in letzter Reihe zwingen könnte.

Gegen den BVB wird es voraussichtlich keine Änderungen geben und Hütter die Elf ins Rennen schicken, die sich gegen Bielefeld und Augsburg bewährte

Personelle Lage

Im Lager der Gladbacher Borussen dürfte nach dieser Trainingswoche Christoph Kramer wieder fit sein und eine Option für die Startelf darstellen. Allerdings harmonierte das Tandem Neuhaus und Koné in den letzten Spielen in der Zentrale recht gut und insbesondere Neuhaus heimste mehrfach Lob von höchster Stelle für sein verbessertes Defensivspiel ein – ein Zeichen, das für das Vertrauen des Trainers spricht. Und auch bei der offensiven Dreierreihe gibt es wenig Anlass zu personellen Änderungen nach den jüngsten Auftritten.

Besonders im Umschaltspiel bietet sich durch die Mischung von Kreativität und Dynamik der beiden Sechser eine Möglichkeit, viel Gefährliches zu initiieren und die Defensivschwäche der Dortmunder offenzulegen. Allerdings muss dabei auch die eigene Kette geschützt und die Balance gefunden werden, ohne dabei zu viele Räume zu öffnen.

Vor allem über die eigene linke Defensivseite präsentierte man sich recht anfällig, da Bensebaini viele Wege Richtung gegnerisches letztes Drittel machte, um eine Anspielstation zu bieten, nachdem die rechte Angriffsseite stets überladen wurde. Natürlich war dies aber auch der Dominanz in Sachen Ballbesitz geschuldet.

Man wird sicherlich nicht wieder 57% in dieser Kategorie aufweisen können, sondern eher auf Konter eingestellt das Spiel angehen. Die Dortmunder werden sicherlich nach der Niederlage im Hinspiel sowie unter der Woche in der Europa League auf Wiedergutmachung aus sein. Die fehlende Englische Woche spielt auf dem Papier jedoch eher Hütters Mannschaft in die Karten.

Ein paar Statistiken

Ein Blick auf die Statistikbögen offenbart bereits, dass es wenig überraschend ein ganz anderes Spiel wird als gegen die Augsburger vergangene Woche. Am Sonntag treffen die beiden schussfreudigsten Mannschaften der Liga – Bayern ausgenommen – aufeinander. Hier führen die Niederrheiner gar mit 335 zu 310 Abschlüssen. In Sachen Passquote begegnen sich beide Teams ebenfalls auf einem hohen, identischen Level. Während der BVB 85,8% seiner Pässe an den Mann bringt, erreichen bei den Gladbachern 84,7% der Zuspiele den Mitspieler.

Mit Blick auf einige Aufeinandertreffen der jüngeren Vergangenheit gegen den BVB sei auch angemerkt, dass Marco Roses Mannen schon sechs Strafstöße erhielten, die Fohlen derer drei. Flanken sind derweil auch nicht die Expertise beider Mannschaften: Hier ordnet man sich ligaweit auf den Plätzen 16 (BVB) und 18 ein (BMG), was einmal mehr den Ansatz beider Mannschaften zum Kombinationsspiel und die Ähnlichkeit in der Spielanlage herausstreicht.

Aufgrund der letzten erfolglosen Auftritte sowie der Spieler – und auch Trainer -, die in den letzten Jahren die Seiten wechselten, sehnt die Fanseele einen Sieg besonders herbei und stimmte sich schon in den Schlussminuten gegen Augsburg mit entsprechenden Sprechchören auf das brisante Match ein und gab die Marschrichtung vor. Besonders Marco Rose ist nach wie vor eine Reizfigur im schwarz-weiß-grünen Umfeld. Des Weiteren kommt es zum Wiedersehen mit Marco Reus, Mahmoud Dahoud und Thorgan Hazard.

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